Gesundheit & Ernährung
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Risiko für folgende Krankheiten reduzieren und dabei Ihre Lebenszeit bei voller Gesundheit verlängern:
Die gesundheitlichen Vorteile sind so zahlreich und erheblich, dass zahlreiche renommierte Krankenkassen eine vegetarische und vegane Ernährung empfehlen.
Lebenszeit
Eine Studie untersuchte die Lebenserwartung und den Einfluss auf die Umwelt durch verschiedene Ernährungsweisen und kam zum Ergebnis, dass Vegetarier ein 20% geringeres Sterberisiko haben als Nicht-Vegetarier und die Umweltbelastung bei vegetarischer Ernährung um 29% geringer ist.[4] Die Personengruppe einer Studie im Alter von 50 bis 65 Jahren, welche am meisten tierisches Eiweiss gegessen hat, hatte ein 74% höheres Sterberisiko für sämtliche Todesursachen und ein vier Mal höheres Risiko, an Krebs zu sterben.[5] Auch andere Untersuchungen zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und reduzierter Lebenserwartung.[6] Eine Studie der Harvard Universität in den USA mit mehr als 120.000 Menschen über fast drei Jahrzehnte errechnete sogar eine Zunahme des Sterberisikos um 20% für jede tägliche Fleischmahlzeit.[7] Die amerikanische Ärzteorganisation für eine verantwortungsvolle Medizin weist darum in einer Öffentlichkeitskampagne darauf hin, dass Fleisch so schädlich ist wie Rauchen:
Über 100.000 Menschen wurden über 11 bzw. 20 Jahre in einer wissenschaftlichen Untersuchung begleitet. Für Frauen zeigte sich bei Konsum von mehr als 3 Gläsern Milch pro Tag (egal in welcher Form) eine Zunahme der Sterblichkeit um 93% verglichen mit der Gruppe, welche weniger als 1 Glas Milch pro Tag trank. Bei Männern war der Effekt 10%.[8]
Auch der Alterungsprozess kann durch eine vegane Ernährung verzögert werden. So konnte gezeigt werden, dass eine vegane Ernährung die Telomere (DNS-Eiweiss-Verbindungen am Ende von Chromosomen) verlängert werden, was als Marker für Langlebigkeit und Gesundheit gilt.[9] Eine andere Studie bestätigte, dass eine vegetarische/vegane Ernährung dazu führt, dass die Personen körperlich deutlich weniger krank sind, als von ihrem Alter zu erwarten wäre.[10]
Warum ist eine vegetarische / vegane Ernährung so gesund?
Im Fleisch sind zahlreiche schädliche Stoffe enthalten, wie bei den einzelnen Krankheiten noch im Detail erläutert wird, z.B. Hämeisen, Amine, N-Nitroso-Verbindungen, Cholesterin, gesättigte Fettsäuren, Cholin, Carnitin, hoher Eiweissanteil, Hormone, Antibiotika.
Im Gegensatz dazu enthalten pflanzliche Lebensmittel gesunde, sogenannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Dies sind Stoffe, mit welchen sich auch die Pflanzen vor Krankheiten aller Art schützen und die im Körper sehr wertvolle Wirkungen entfalten:[11]
Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit
Eine vegetarische und insbesondere vegane Ernährung geht mit einem viel geringeren Risiko für die koronare Herzkrankheit einher, welche zum Herzinfarkt führen kann.[14,15]
Schwedische Forscher errechneten anhand ihrer Daten von über 37.000 Männern, welche über rund 12 Jahre begleitet wurden, dass der durchschnittliche Verzehr pro 50g zubereitetem Fleisch (etwa die Menge eines Hot Dogs) das Risiko für Herzschwäche (Herzinsuffizienz) um 8% erhöht und die Gefahr an Herzinsuffizienz zu sterben um 38%.[16] Aber nicht nur Fleisch spielt hierbei eine Rolle: Eine Auswertung von 14 Studien kam zum Ergebnis, dass das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen auch parallel zum Verzehr von Eiern zunimmt.[17] Auch eine Studie von Oxford kam zum Ergebnis, dass Vegetarier und Veganer ein um 32% geringeres Risiko haben, an koronarer Herzkrankheit zu sterben und deswegen im Krankenhaus zu landen.[18] Auch die EPIC-Studie, bei der mehr als 450.000 Europäer eingeschlossen waren, kam zum Ergebnis, dass eine vegane Ernährung das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, deutlich reduziert.[19]
Sogar für Kinder konnte gezeigt werden, dass eine vegane Ernährung das Risiko für Herzkreislauferkrankungen senkt im Vergleich zur mediterranen Ernährung, die bereits deutlich gesünder ist als die übliche Ernährungsweise.[20]
Cholesterin kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor und führt zu Ablagerungen in den Blutgefässen, welche diese verstopfen können. Da unser Körper genug Cholesterin produziert, muss es nicht mit der Nahrung zusätzlich zugeführt werden. Demzufolge haben Vegetarier und Veganer tiefere Cholesterinspiegel. Auch die ungesunden gesättigten Fettsäuren sind in tierischen Lebensmitteln dominierend im Gegensatz zu den meisten pflanzlichen Lebensmitteln. Dies sind jedoch nicht die einzigen Mechanismen, die zu einer Reduktion des Herzinfarktrisikos führen. Aufgrund einer Auswertung von 21 verschiedenen Studien, weiss man, dass Hämeisen (Eisen aus Fleisch) im Gegensatz zu Eisen aus pflanzlichen Quellen das Risiko für die koronare Herzkrankheit, zu der auch Herzinfarkte gehören, um 57% erhöht.[21] Cholin ist ein weiterer Stoff, der in grossen Mengen in Fleisch vorkommt und ebenfalls mit einer deutlichen Zunahme des Risikos für Herzkreislauferkrankungen in Verbindung steht.[22] Auch Carnitin, eine Verbindung, die in tierischen Lebensmitteln wesentlich mehr vorkommt als in pflanzlichen, erscheint mitverantwortlich für Herzkreislauferkrankungen.[23]
Auch bei bereits vorhandener koronarer Herzkrankheit konnte gezeigt werden, dass eine vegane Ernährung die Gefässablagerungen rückgängig machen kann[24-26]. Dieser Effekt ist sogar vergleichbar stark wie die Einnahme von Statin-Medikamenten.[27,28]
Auch nach einem Herzinfarkt lohnt sich eine Ernährungsumstellung: Bei einer veganen Ernährung reduziert sich das Sterbe-Risiko um 40%.[29]
Bluthochdruck
Eine vegetarische/vegane Ernährung reduziert das Risiko an Bluthochdruck zu erkranken, um 44%[30]. Eine Metaanalyse aus 39 Studien bestätigte, dass eine vegetarische Ernährung sowohl systolische wie diastolische Blutdruckwerte verbessert[31].
Cholesterin
Die Cholesterinwerte von Veganern sind deutlich besser.[32]
Hohes Cholesterin hat jedoch nicht nur auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen negativen Einfluss. So fanden Forscher einen Zusammenhang zwischen ungewollter Kinderlosigkeit und hohen Cholesterinspiegeln.[33]
Die Insektenforscher Jerry Butler und Karen McKenzie fanden auch heraus, dass Stechmücken cholesterinreiches Blut bevorzugen. So ist wohl davon auszugehen, dass Veganer weniger gerne von Stechmücken aufgesucht werden.[1]
Schlaganfall
Eine Metaanalyse von Studien, die über 300.000 Menschen einschlossen, kam zum Ergebnis, dass pro Fleischmahlzeit am Tag das Risiko für einen Schlaganfall um 13% zunimmt.[34]
Krebs allgemein
Eine Untersuchung in 157 Ländern ergab, dass der Zusammenhang zwischen einer fleischreichen Ernährung und Krebs ebenso stark ist wie der zwischen Rauchen und Krebs.[35]
Je nach Krebsart ist dies mit einer Risikoerhöhung um mehr als ein Drittel verbunden.[36]
Blasenkrebs
Eine Metaanalyse von 25 Studien und mehr als 1.5 Millionen Menschen kam zum Ergebnis, dass Verzehr von rotem oder zubereitetem Fleisch mit einer Erhöhung des Blasenkrebsrisikos von 25-33% einhergeht.[37]
Darmkrebs (Kolonkarzinom)
In einer mehrjährigen Untersuchung in Kalifornien zeigte sich für vegetarische und vegane Ernährung ein um 22% niedrigeres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.[38] Eine Metaanalyse von 14 Studien bestätigte, dass das Krebsrisiko parallel zur Zunahme von Gemüse auf dem Speiseplan sinkt.[39] Pflanzliche Lebensmittel enthalten im Gegensatz zu tierischen viele Stoffe, wie z.B. Isoflavone, mit denen sich auch die Pflanzen vor Krankheiten schützen und welche möglicherweise auch im Menschen die schützende Wirkung entfalten. Fleisch hingegen enthält mehrere krebsfördernde Faktoren wie hohen Eiweissgehalt, Hämeisen, heterozyklische Amine und N-Nitroso-Verbindungen.[40,41]
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
Eine vegane Ernährung kann das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, halbieren, verglichen mit regelmässigem Fleischkonsum.[42] Auch andere Untersuchungen kamen zum gleichen Schluss.[43]
Prostatakrebs (Prostatakarzinom)
Eine Metaanalyse von 32 Studien ergab ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko bei Konsum von Milchprodukten, auch wenn es sich um Milch mit geringem Fettanteil handelte.[44] Fleisch ist ebenfalls schädlich: Studien zeigten zudem eine Reduktion des Prostatakrebsrisikos bei veganer Ernährung um bis zu 80%.[45, 46]
Auch bei bereits vorhandenem Prostatakrebs lohnt sich ein Verzicht auf Milchprodukte, denn wer 3x täglich Milchprodukte zu sich nahm, hatte ein um 141% höheres Risiko, am Prostatakrebs zu sterben, im Vergleich zu denen, die auf Milchprodukte weitgehend verzichteten.[47]
Hodenkrebs
In einer Untersuchung in Deutschland stellte sich heraus, dass Menschen, die mind. 20x im Monat Milchprodukte konsumieren, ein 37% höheres Risiko für Hodenkrebs haben.[48]
Brustkrebs (Mammakarzinom)
In einer Studie an über 80.000 Frauen über 10 Jahre zeigte sich eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos um 18% bei einer fleischlastigen Ernährung, bei Frauen nach den Wechseljahren (Menopause) sogar um 21%.[49] Neben den vielfach bereits genannten sekundären Pflanzeninhaltsstoffen scheint hier eine weitere Gruppe, die Lignane, eine Rolle zu spielen.[50] Auch der Verzehr von Pilzen und das Trinken von Grüntee schützt vor Brustkrebs.[51] Eine Untersuchung in Schweden zeigte ein um 21% geringeres Risiko für Brustkrebs beim Weglassen von Milchprodukten.[52]
Bereits die Ernährung in der Kindheit hat Einfluss auf das spätere Krebsrisiko: Mädchen, die in der Kindheit am meisten rotes Fleisch gegessen haben, haben im Erwachsenenalter ein 43% höheres Risiko an Brustkrebs zu erkranken.[53] Umgekehrt haben Mädchen, die sich sojareich ernährten, was bei einer veganen Ernährung typischerweise der Fall ist, ein 60% geringeres Risiko, später an Brustkrebs zu erkranken.[54-57]
Auch Frauen, welche bereits an Brustkrebs leiden, profitieren von einer Ernährungsumstellung: Unabhängige Wissenschaftler der internationalen Weltkrebsforschungs-Stiftung analysierten 85 Studien und kamen zum Ergebnis, dass eine pflanzenbasierte Ernährung die Überlebenswahrscheinlichkeit verbessert. Gleiches gilt für eine sojareiche Ernährung, welche nicht nur die Überlebenswahrscheinlichkeit verbessert[58], sondern auch das Risiko eines Wiederauftretens[59-61]. Beides typische Merkmale einer veganen Ernährung. Hingegen führt Fleischkonsum zu einem erhöhten Risiko für Krankheitskomplikationen. So konnte gezeigt werden, dass eine bestimmte Gruppe Amine, PhIP, die z.B. gehäuft in Grillfleisch, insbesondere von Geflügel, vorkommen, Brustkrebszellen aggressiver macht, was zu einer rascheren Metastasierung führen könnte.[62]
Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
Eine Untersuchung in Schweden zeigte ein geringeres Risiko für Lungenkrebs beim Weglassen von Milchprodukten.[63] Auch für eine pflanzliche Ernährung, die insbesondere reich an Sojaprodukten ist, wurde gezeigt, dass dies das Risiko für Lungenkrebs reduziert.[64,65]
Patienten, die bereits an Lungenkrebs erkrankt sind, profitieren von einer pflanzlichen Ernährung, die reich ist an Soja. So zeigte eine Untersuchung an Frauen, dass damit die Überlebenswahrscheinlichkeit nahezu verdoppelt werden kann.[66]
Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
Eine Untersuchung in Schweden zeigte ein geringeres Risiko für Eierstockkrebs beim Weglassen von Milchprodukten.[67] Sowohl eine fettarme, jedoch obst- und gemüsereiche[68] Ernährung als auch eine sojareiche Ernährung[69], beides typisch für eine vegane Ernährung, reduzieren das Risiko für Eierstockkrebs.
Frauen, die bereits an Eierstockkrebs erkrankt sind, profitieren ebenfalls von einer veganen Ernährung, da sie damit ihre Überlebenswahrscheinlichkeit verbessern.[70]
Nierenkrebs
Auch für Nierenkrebs ist eine Häufung bei Fleischkonsum wissenschaftlich belegt.[71]
Leukämie
Leukämie ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Gewebes und die häufigste bösartige Erkrankung im Kindesalter. Während v.a. geräuchter oder gepökelter Fisch oder Fleisch das Risiko, an Leukämie zu erkranken, erhöht, reduziert eine vegane Ernährung das Risiko.[72]
Übergewicht
Eine Metaanalyse von 15 wissenschaftlichen Studien ergab, dass die Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung zur Gewichtsabnahme führt, auch ohne Kalorienzählen oder zusätzliche Bewegung.[73] Dies bestätigt eine frühere Analyse von 87 Studien.[74] Sportliche Betätigung scheint eine schlechte Ernährung nicht auszugleichen.[75,76] Eine Untersuchung an Übergewichtigen verglich die Gewichtsabnahme verschiedener vegetarischer Ernährungsweisen und kam zum Ergebnis, dass eine vegane Ernährung zur stärksten gewünschten Gewichtsreduktion führte (7.5% des Körpergewichtes) und zudem auch zur stärksten Senkung des Cholesterinspiegels, was sich vorteilhaft auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt.[77]
Die in Mode gekommene low-carb-Diät, auch Atkins-Diät genannt, mit wenig Kohlenhydraten führt nicht zu einer Reduktion von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern einer Zunahme und zwar um 5% pro 10% reduzierter Kohlenhydrate.[78] Andere Studien bestätigen, dass die low carb Diät gefährlich ist und auch zu einer Zunahme von Krebs[79] und vorzeitigem Tod[80,81] führt.
Auch die Ernährungsgewohnheiten während der Schwangerschaft haben Einfluss auf das spätere Körpergewicht des Kindes. So zeigte eine Untersuchung über mehr als 20 Jahre, dass die Gruppe Frauen, die am meisten tierisches Eiweiss während ihrer Schwangerschaft assen, damit ihren Töchtern ein 3x höheres und ihren Söhnen ein 2x höheres Risiko, an Übergewicht zu leiden aufbürden.[82]
Auch Kindern kann eine Ernährung ohne Fleisch empfohlen werden. Bei vegetarischer oder veganer Ernährung kommt es seltener zu Übergewicht, was Auswirkungen für das spätere Leben hat, denn der Unterschied nimmt nach der Pubertät weiter zu.[83] Forscher erkannten ebenfalls, dass sportliche Betätigung bei Kindern nicht den Körperfettanteil verändert, woraus man schliessen kann, dass eine Ernährungsumstellung auch bei Kindern der wichtigere Faktor ist.[84]
Intelligenz & Demenz
Je intelligenter ein Mensch, desto wahrscheinlicher wird er Vegetarier, so kann man die Ergebnisse einer Untersuchung in Grossbritannien zusammenfassen.[85] Angesichts der gewaltigen gesundheitlichen Vorteile wenig verwunderlich!
Eine häufige Demenzform ist die sogenannte Alzheimer-Demenz, die bis heute nicht heilbar ist. Forscher gehen von einer Verdreifachung der Häufigkeit in den nächsten Jahrzehnten aus.[86]
Ein reduzierter Verzehr von gesättigten Fetten, wie sie in Fleisch dominieren, reduziert das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken.[87-89] Eine zu hohe Kupferzufuhr wurde ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer-Demenz verbunden. Kupfer kommt in besonders hohen Konzentrationen vor allem in Leber und Meeresfrüchten vor.[90] Auch das Eisen im Fleisch wird als möglicher Faktor genannt.[91] Ferner wurde gezeigt, dass Demenzerkrankungen beim Vorliegen einer Zuckerkrankheit (Diabetes) häufiger vorkommen.[92] Diabetes wiederum ist deutlich seltener bei veganer Ernährung, wie im entsprechenden Abschnitt ausführlicher dargestellt wurde. Auch Übergewicht kommt bei veganer Ernährung deutlich seltener vor und wurde ebenfalls als Risikofaktor für Demenz identifiziert.[93] Auch in ganzen Bevölkerungsgruppen zeigte sich ein Zusammenhang: Wenn Menschen in ressourcenarmen Ländern durch zunehmenden Wohlstand ihre pflanzenbasierte Ernährung auf eine fleischlastige Ernährung umstellen, nimmt das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken zu.[94] Die Ärzte für eine verantwortungsvolle Medizin (PCRM) bringen den Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und Demenz auf den Punkt: Wenn B für Beef (Rindfleisch) steht, C für Chicken Wings, steht dann A für Alzheimer?
Potenz
Fleisch ein Stück Manneskraft? Das ist eine weitverbreitete Meinung, die jedoch nicht zutrifft. Im Gegenteil: Sowohl für den Konsum von Fleischprodukten als auch Milchprodukten wurde gezeigt, dass die Spermaqualität abnimmt.[95,96] Eine Untersuchung, welche die Ernährungsgewohnheiten von fruchtbaren und unfruchtbaren Männern verglich, bestätigte, dass diejenigen, die fruchtbar waren, überdurchschnittlich viel Obst und Gemüse essen.[97]
Bereits die Ernährung in der Schwangerschaft spielt eine Rolle: So wurde gezeigt, dass die Spermienqualität um 24% schlechter ist, wenn die Mutter viel Fleisch gegessen hat.[98] Mitursächlich sind wahrscheinlich die im Fleisch enthaltenen Hormone, wobei hier nicht nur die zur Tiermast eingesetzten Hormone eine Rolle spielen, sondern auch die von den Tieren selbst produzierten.
Parkinson-Erkrankung (Morbus Parkinson)
Je höher der Verzehr von Milch und Milchprodukten, desto höher das Risiko für die Entwicklung einer Parkinson-Erkrankung. Bei vollständigem Verzicht, wie bei einer veganen Ernährung, ist das Risiko 70% reduziert.[99]
Psyche
In einer vergleichenden Interventionsstudie zeigte sich bei veganer Ernährung eine bessere Stresstoleranz und daraus resultierend signifikant weniger Depression, Ängste und Müdigkeit.[100] Auch andere Studien zeigten geringere Angst- und Stresslevel bei veganer Ernährung[101] sowie mehr Gelassenheit, Glücklichkeit und mehr Lebensenergie[102]. Eine weitere Untersuchung kam zum Ergebnis, dass Frauen, die viel rotes Fleisch, Fisch, Softgetränke (z.B. Cola) und raffiniertes Mehl konsumieren, zu 41% häufiger an Depressionen leiden als Frauen, welche sich gesund ernähren.[103]
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Je mehr tierisches Eiweiss verzehrt wird, desto grösser das Risiko für die Erkrankung an Diabetes[104], wobei bereits der Verzehr geringer Mengen Fleisch das Risiko messbar erhöht.[105] Das Risiko, an Diabetes zu sterben, ist sogar 5x höher.[106] Aber nicht nur Fleisch ist ungesund: Eine Auswertung von 14 Studien kam zum Ergebnis, dass das Risiko für Diabetes auch parallel zum Verzehr von Eiern deutlich zunimmt.[107] Eine vegetarische/vegane Ernährung reduziert das Risiko überhaupt an Diabetes zu erkranken, um bis zu 70%.[108-112] Wissenschaftler empfehlen daher bereits bei Vorsorgeuntersuchungen das erhöhte Risiko bei Fleischkonsum zu berücksichtigen.[113]
Schwangerschaftsdiabetes erhöht sowohl das Risiko für Komplikationen bei der Mutter als auch dem Kind. Je mehr Eier während der Schwangerschaft gegessen werden, desto höher das Risiko für die Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes), beim Konsum von einem Ei täglich nimmt das Risiko bis zu 165% zu.[114] Auch für Typ 1 Diabetes beim Baby steigt das Risiko um bis zu 71%, je weniger Gemüse die schwangere Mutter gegessen hat.[115]
Eine vegane Ernährung eignet sich auch sehr gut zur Therapie eines Typ 2 Diabetes mellitus. Eine Metaanalyse, welche die Resultate von 6 Studien untersuchte, kam zum Ergebnis, dass dies sehr effektiv ist, selbst wenn die zugeführte Kalorienzahl und Kohlenhydratmenge nicht verändert wird. Damit liess sich eine Senkung des Langzeitblutzuckerwertes HBA1c von bis 0.7% erreichen, was mehr ist als viele Medikamente erreichen[116]. Auch bei Spätschäden der Diabeteskrankheit gibt es erste Hinweise auf einen Nutzen einer veganen Ernährung. So zeigte eine kleine Studie einen Rückgang von Nervenschmerzen (diabetische Neuropathie) bei veganer Ernährung.[117]
Gicht
Nach landläufiger Meinung gilt Fisch und Geflügel als fettarm und gesünder. Eine grosse Studie kam jedoch zum Ergebnis, dass Personen, welche am meisten Fisch oder Geflügel assen, im Vergleich zu einer pflanzenbasierten Ernährung ein bis zu 41% höheres Risiko für Gichtanfälle haben.[118] Damit bestätigt sich, was man schon aus dem Mittelalter weiss: Der Adel, der viel Fleisch ass, war geplagt von schwerer Gicht, während man die Krankheit bei armen Landsleuten, die sich überwiegend von Obst und Gemüse ernährten, kaum bekannt war.
Schilddrüsenkrankheiten
Veganer leiden nur halb so oft an einer Schilddrüsenüberfunktion im Vergleich zu einer fleisch- und milchbasierten Ernährung. Eine Schilddrüsenüberfunktion erfordert in der Regel starke, potentiell nebenwirkungsreiche Medikamente und/oder eine Operation oder radioaktive Behandlung.[119,120]
Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse scheint bei veganer Ernährung seltener zu sein.[121]
Migräne
In einer Studie wurde eine vegane Ernährung mit einem Placebomedikament verglichen und es zeigte sich in den Phasen einer veganen Ernährung eine deutliche Besserung der Kopfschmerzen.[122]
Allergien & Asthma
Der Verzehr von Milchprodukten während der Schwangerschaft scheint die spätere Entstehung von Allergien und Asthma zu begünstigen. Schwangere, die fettarmen Joghurt assen, erhöhten damit das Risiko für ihr Kind bereits im Kindesalter an Asthma und Heuschnupfen zu leiden, um 60 und 80%. Bei Konsum von fettreichem Joghurt erhöht sich das Risiko für die Entwicklung von Heuschnupfen in der Jugend.[123]
Auch das Risiko für die Entwicklung eines Raucherasthmas ist mehr als 2,5x so hoch bei regelmässigem Konsum von geräuchertem Fleisch, wie z.B. Schinken oder Hot dogs verglichen mit Menschen, die darauf ganz verzichten.[124]
Wechseljahresbeschwerden (Menopause)
Eine fettarme Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist – typische Merkmale einer veganen Ernährung – lindern Hitzewallungen und nächtliche Schweissausbrüche[125]. Idealerweise ist die vegane Ernährung reich an Sojaprodukten, da die in Soja enthaltenen Isoflavone als pflanzliche Hormone (Phytoöstrogene) ebenfalls zur Reduktion der Wechseljahresbeschwerden beitragen[126], jedoch im Gegensatz zu den chemischen Hormonen nicht zu einer Zunahme des Krebsrisikos führen, sondern auch dieses reduzieren.
Akne
Akne betrifft viele Jugendliche und junge Erwachsene und kann so dramatisch sein, dass es psychisch belastet. Inzwischen konnte ein Zusammenhang zu Milchkonsum festgestellt werden. Insbesondere Kuhmilch stimuliert Hormone, welche zur Entstehung von Akne führen. Hierbei spielt der Fettgehalt keine Rolle, also auch fettarme Milch fördert Akne.[127]
Angeborene Fehlbildungen
Säuglinge, die von Müttern geboren werden, die viel Fleisch und wenig Obst & Gemüse essen, haben ein nahezu doppelt so hohes Risiko, mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte geboren zu werden.[128]
Osteoporose
Wer kennt die Werbung nicht, dass Milch gut für die Knochengesundheit ist? Über 100.000 Menschen wurden über 11 bzw. 20 Jahre in einer wissenschaftlichen Untersuchung begleitet. Diese zeigte z.B. für Frauen, die täglich mindestens 3 Gläser Milch (egal in welcher Form) konsumierten, dass das Risiko für einen Oberschenkelknochenbruch um 60% höher war.[129] Damit wurden frühere Untersuchungen bestätigt, die ebenfalls keine vor Knochenbrüchen schützende Wirkung von Milchkonsum zeigten.[130,131] Kinder werden noch offensiver umworben, insbesondere für milchreiche Frühstückscerealien oder milchreiche Schokoladen-/Pausenprodukte. Eine Untersuchung zeigte jedoch, dass bereits mit jedem Milchgetränk oder Milchmahlzeit in der Kindheit das Risiko für einen späteren Oberschenkelbruch um 9% zunimmt[132]. Aber eine vegane Ernährung, die typischerweise reich an Obst, Gemüse und Soja ist, reduziert das Risiko für Oberschenkelbrüche deutlich.[133,134]
Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
Eine Untersuchung an 4000 Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz zeigte ein deutlich geringeres Sterberisiko bei veganer Ernährung verglichen mit einer fleischreichen.[135]
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa & Morbus Crohn)
Eine Studie konnte zeigen, dass bei einer veganen Ernährung die Darmbesiedelung mit dem Bakterium Bilophila wadsworthia deutlich zurückging. Dieses Bakterium kann in der Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eine Rolle spielen.[136]
Grauer Star (Katarakt)
Unter grauem Star versteht man den schleichenden Verlust des Sehvermögens durch eine Trübung der Augenlinse. Eine vegetarische Ernährung reduziert das Risiko, an grauem Star zu erkranken, um 30%, eine vegane Ernährung gar um 40%.[137]
Multiresistente Bakterien
Antibiotika sind lebensrettende Medikamente, wenn man an einer bakteriellen Infektion erkrankt ist. Seit etlichen Jahren gibt es jedoch immer mehr Bakterien, die resistent sind auf ein oder gar mehrere Antibiotika, so dass sie wirkungslos sind und so schlimmstenfalls eine Infektion mit Schäden oder gar dem Tod endet. Deshalb empfehlen Experten schon lange, Antibiotika nur dann einzusetzen, wenn es wirklich notwendig ist, um so die Resistenzentwicklung zu verhindern.
Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung ist weitverbreitet und hat entgegen landläufiger Meinung nicht ab-, sondern zugenommen. Die amerikanische Arzneimittel- und Lebensmittelbehörde FDA hat bestätigt, dass drei Viertel der Geflügelprodukte mit Bakterien kontaminiert sind, von denen wiederum drei Viertel Resistenzen zeigten auf mindestens ein Antibiotikum.[138] In der öffentlichen Wahrnehmung wird das mit dem Argument verdrängt „Das ist nur in Amerika so, nicht bei unseren Landwirten.“ Aber auch in Europa gibt es Untersuchungen, die zu ähnlich erschreckenden Ergebnissen kommen, so zeigte sich beispielsweise in der Schweiz, dass mehr als zwei Drittel der Bakterien auf Geflügel Resistenzen zeigten gegen mindestens 3 verschiedene Antibiotika.[139] Warum dies so ist, erstaunt nicht, denn die Tiere verbringen ihr ohnehin nur kurzes Leben zu mehr als einem Viertel mit Antibiotika, was auf Menschen übertragen bedeuten würde, dass wir 20 Jahre unseres Lebens Antibiotika schlucken.[140] Landwirte geben in ihren Erklärungen jedoch trotzdem immer wieder an, dass sie Antibiotika nur da einsetzen, wo unbedingt notwendig.
97% aller Magen-Darm-Infektionen mit Campylobacter jejuni, die alleine in den USA jedes Jahr etwa 3 Millionen Menschen betrifft, lassen sich auf landwirtschaftliche Haltung von Hühnern, Rindern und Schafen zurückführen.[141] Es gibt inzwischen auch klare Hinweise, dass die Fleischindustrie Harnwegsinfektionen, insbesondere auch mit multiresistenten Bakterien, begünstigt.[142]
Gülle
Eine Untersuchung bei Rind- und Geflügelbauern kam zum Ergebnis, dass sie häufiger an Lähmungen und Gefühlsstörungen leiden. Eine mögliche Ursache könnte das Bakterium Campylobacter jejuni sein, das im Darm der Tiere vorkommt und bei dem bekannt ist, dass es beim Menschen gehäuft zur Nervenkrankheit Guillan-Barré-Syndrom führt.[143]
Ist Fisch gesund?
Omega-3-Fettsäuren
Eine fischreiche Diät führt nicht zu weniger, sondern mehr Herzkreislauferkrankungen und einem um 10 Jahre früheren Tod, wie eine neue Auswertung von 10 Studien an Eskimos ergab.[144] Die viele Jahre empfohlenen Fischölkapseln reduzieren nicht das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, wie mehrfach wissenschaftlich belegt wurde [145-148]. Auch gibt es keinen Vorteil hinsichtlich Demenzvorbeugung [149-151] oder besserer Gehirnentwicklung von Babys bei mütterlicher Einnahme während der Schwangerschaft [152]. Der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren kann problemlos durch gesündere pflanzliche Öle gedeckt werden. So haben Veganer sogar gegenüber Fischessern höhere Blutspiegel von Omega-3-Fettsäuren.[153] Eine Zufuhr durch Fischölkapseln steht neuerdings sogar im Verdacht, Krebserkrankungen wie z.B. Prostatakrebs zu fördern.[154]
Quecksilber
Quecksilber ist giftig. Nach Angaben der Environmental Protection Agency in den USA kommen Menschen vor allem durch den Konsum von Fisch in Kontakt mit Quecksilber. Inzwischen wurde gezeigt, dass Quecksilber auch das Risiko für Diabetes um 65% erhöht.[155]
Nährstoffe
Eisen
Eisen ist unter anderem für die Blutbildung wichtig. Veganer haben im Durchschnitt einen niedrigeren Eisenspiegel, wobei dies nicht häufiger zur Blutarmut führte.[156,157] Das gilt auch für Kinder.[158] Wenn man nun den hochlukrativen Eisenmarkt betrachtet, bei der mit einer einzigen Eiseninfusion mehrere Hundert Euro verdient werden und dadurch etliche Ärzte sich zu sogenannten Eisenzentren erklärten, dann sind Zweifel an der Richtigkeit der Normwerte angebracht.
Lange Jahre wurde verkündet, dass Eisen aus tierischen Quellen (sogenanntes Hämeisen) besser resorbiert wird und daher wertvoller sei. Die Resorption ist tatsächlich besser, jedoch weiss man inzwischen aufgrund einer Auswertung von 21 verschiedenen Studien, dass Hämeisen im Gegensatz zu Eisen aus pflanzlichen Quellen das Risiko für die koronare Herzkrankheit, zu der auch Herzinfarkte gehören, um 57% erhöht.[159]
Calcium
Eine ausreichende Calciumzufuhr ist mit veganer Ernährung problemlos möglich. Eine Nahrungsergänzung durch Calciumpräparate hingegen erhöht das Risiko für Knochenbrüche[160] und Herzinfarkte[161].
Eiweiss
Eine normale vegane Ernährung liefert dem Körper genug Eiweiss. Eine fleischlastige (eiweissreiche) Ernährung hingegen ist eine der Hauptursachen für Osteoporose[162], Nierensteine und Nierenversagen[163].
Referenzenverzeichnis
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Zusammenfassung Dr. med. Alexander Walz, Facharzt für Innere Medizin, 16.09.2015
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